Am Schwimmbad
Am schwimmbad
Dur und Moll – die Tongeschlechter
Manche Musikstücke werden als traurig, andere als fröhlich wahrgenommen. Die Verschiedenheit liegt häufig darin, dass sie in Dur oder in Moll komponiert wurden. Natürlich sollte man diese Erklärung nicht verallgemeinern. Aber das Tongeschlecht Moll (von lat. mollis = weich) wird oft als dunkel beschrieben, das Tongeschlecht Dur (von lat. durus = hart) hingegen als hell und klar.
Der Unterschiede entsteht durch den unterschiedlichen Aufbau der Tonleitern, die den beiden Tongeschlechtern zu Grunde liegen: Der 3. Ton (Terz) der Moll-Tonleiter ist einen halben Ton tiefer als der 3. Ton der Dur-Tonleiter. Daher spricht man auch von einer Moll-Terz (auch „kleine Terz“ genannt) oder einer Dur-Terz (auch „große Terz“ genannt).
Beim Singen kann man den unterschiedlichen Klang häufig deutlich erkennen: Die meisten Lieder, wie „Alle Vögel sind schon da“, sind in Dur-Tonarten notiert. „Es kommt ein Schiff geladen“ oder „What shall we do with the drunken sailor“ sind bekannte Lieder in Moll.
Wusstest du?
Das Kinderlied „Bruder Jakob“ wird in Dur gesungen. Der Komponist Gustav Mahler hat es in Moll gesetzt und im 3. Satz seiner 1. Sinfonie als Thema verarbeitet.
Kolkis geschichte
„Es waren zwei Vogelkinder, die hatten einander so lieb, sie konnten zusammen nicht kommen, das Wasser war viel zu tief…“ hören die Kinder es schon von weitem aus dem Baum schluchzen.
„Kolki, was ist denn mit dir los?“ fragt Nevian anteilsvoll.
„Meine geliebte Goldbachlerche wollte eine kleine Abkühlung hier am Schwimmbad – aber ich kann doch nicht schwimmen… – da ist sie einfach davon geflogen. Eben gerade war ich noch so glücklich und jetzt bin ich sooooo traurig!“, prustet Kolki in ein Taschentuch.
„Das gibt es in der Musik auch,“, erklärt Nevian, „da nennt man es Dur für fröhliche Gefühle und Moll, wenn man ganz traurig ist. Komm, lass uns da vorne mal dieses Instrument ausprobieren und das gleiche Lied einmal in Dur und einmal in Moll spielen.“
„Jetzt müssen wir aber weiter,“ sagt Arthur, „wir haben nachher noch Probe.“ „Oh, darf ich dann mitkommen?“ „Na klar, wenn du noch so weit mit uns mit wandern kannst?“, meint Mailin. „Und natürlich nur, wenn du mit uns fröhliche Wanderlieder singst. Kennst du „Alle Vögel sind schon da?“ „Oder“, sagt Max, „Der Kuckuck und der Esel?“ „Nö, muss man die Lieder kennen?“, interessiert es den Raben. Die Kinder schauen sich an und sagen gemeinsam: „Na klar!“